Arbeitsfähig geimpft – berufsunfähig zurückgelassen
Mein Name ist Katharina Schulte. Ich bin 36 Jahre alt und lebe in Lüdinghausen. Bis Ende 2021 war ich als Grundschullehrerin tätig – ein Beruf, den ich gern ausgeübt habe. Ich war körperlich gesund, sportlich aktiv und hatte einen geregelten Alltag.
Im Oktober 2021 erhielt ich die zweite Dosis der Covid-19-Impfung mit dem Impfstoff Spikevax (Moderna). Etwa eine Woche nach der Impfung traten erste Beschwerden auf: Müdigkeit, Kopfschmerzen, Muskelzittern und ein zunehmendes Gefühl innerer Unruhe. Ich schrieb es zunächst dem Impfprozess selbst zu.
Doch die Symptome blieben. Neue kamen hinzu: Herzrhythmusstörungen, Sehstörungen, Erschöpfung, Atemprobleme, Schlafstörungen. Ich suchte mehrere Ärzte auf, wurde an Fachkliniken überwiesen, erhielt zahlreiche Diagnosen – keine davon war eindeutig. Auffällig war, dass ein möglicher Zusammenhang mit der Impfung oft nicht ernsthaft geprüft oder in Erwägung gezogen wurde.
Im Verlauf der nächsten Monate verschlechterte sich mein Zustand weiter. Ich war nicht mehr belastbar, konnte meinen Beruf nicht mehr ausüben. Es folgten mehrere Krankschreibungen, dann die dauerhafte Dienstunfähigkeit. Ich habe inzwischen keinen Anspruch mehr auf eine Rückkehr in meinen Beruf.
Aktuell lebe ich in einer Art gesundheitlichem Ausnahmezustand. Mein Tagesablauf ist eingeschränkt, die Reize von Licht, Geräuschen und sozialen Kontakten überfordern mich häufig. Viele Tätigkeiten, die früher selbstverständlich waren, sind heute nur mit großer Anstrengung oder gar nicht mehr möglich.
Ich habe mich aus Überzeugung impfen lassen. Rückblickend war das eine Entscheidung mit schwerwiegenden Folgen. Mein Gesundheitszustand hat sich seither grundlegend verändert – und es fehlt an struktureller Unterstützung, medizinischer Anerkennung und konkreten Hilfsangeboten.
Mit dieser Veröffentlichung möchte ich darauf aufmerksam machen, dass es viele Menschen gibt, denen es ähnlich ergangen ist. Das Thema muss differenziert betrachtet werden. Eine offene und ehrliche Auseinandersetzung mit dem Post-Vac-Syndrom ist überfällig.