Ich bin 32 – aber mein Körper fühlt sich an wie 80.
Mein Name ist Lukas. Ich bin 32 Jahre alt, lebe in einem kleinen Ort in Niedersachsen – und mein Leben hat sich innerhalb weniger Monate in etwas verwandelt, das ich vorher nie für möglich gehalten hätte.
Ich war eigentlich immer gesund. Fit, sportlich, mitten im Leben. Als die Corona-Impfkampagne begann, war ich einer der Ersten in meiner Firma, der sich impfen ließ. Ich wollte meinen Beitrag leisten, meine Familie schützen, Verantwortung übernehmen. Heute wünschte ich, ich hätte gewusst, was in mir angerichtet wird.
Schon kurz nach der ersten Dosis fühlte ich mich „komisch“ – ein Kribbeln unter der Haut, starkes Jucken an den Armen. Ich dachte erst an eine allergische Reaktion. Doch es wurde schlimmer. Viel schlimmer.
Innerhalb weniger Wochen entwickelte sich mein Hautbild dramatisch. Rötungen, schuppige Stellen, offene Wunden. Meine Haut begann sich regelrecht abzulösen, an den Händen, im Gesicht, sogar auf der Kopfhaut. Ich kann mich kaum noch rasieren, weil die Haut darunter sofort aufreißt. Jede Bewegung, jede Berührung brennt.
Ich bin kein Arzt, aber ich weiß, dass das nicht normal ist. Ich weiß, dass das kein „Zufall“ ist. Und doch: Ich renne von Praxis zu Praxis, von Facharzt zu Facharzt – und niemand kann (oder will?) mir helfen. Die Hautärztin spricht von „psychosomatischer Überreaktion“, der Neurologe schiebt es auf Stress. Die Blutwerte seien ja „in Ordnung“. Ich kann das Wort nicht mehr hören.
Mittlerweile vergeht kaum ein Tag, an dem ich nicht zu irgendeinem Termin muss. Ich habe dutzende Salben, Kortisoncremes, Nahrungsergänzungsmittel ausprobiert – vergeblich. Mein Körper wehrt sich gegen alles. Meine Haut wird von Tag zu Tag schlimmer. Es ist nicht mehr „nur“ ein Ausschlag. Es ist ein Feuer unter meiner Haut.
Trotzdem arbeite ich noch. Irgendwie. Ich bin in einem technischen Beruf tätig, meine Kollegen wissen, dass ich gesundheitlich angeschlagen bin – aber was wirklich in mir vorgeht, versteht kaum einer. Ich sitze oft mit Tränen in den Augen im Büro, während meine Haut unter dem Hemd blutet. Ich verkrampfe vor Schmerzen, lächle aber trotzdem. Ich will nicht „schwach“ sein.
Meine Freundin ist inzwischen selbst psychisch am Ende. Sie steht an meiner Seite, aber ich sehe, wie sehr sie leidet. Unsere Beziehung ist nicht mehr wie früher. Spontan ausgehen? Körperliche Nähe? Lachen wie früher? All das ist selten geworden.
Meine Eltern sind verzweifelt. Sie machen sich Vorwürfe, weil sie mich zur Impfung ermutigt haben. Meine Freunde… haben sich zurückgezogen. Vielleicht, weil sie Angst haben. Oder weil sie sich machtlos fühlen. Ich weiß es nicht. Ich fühle mich oft einsam. Und alleingelassen.
Ich habe Dutzende Anträge gestellt. Keine Anerkennung als Impfschaden. Keine finanzielle Unterstützung. Keine Therapie, die mir wirklich hilft. Ich bin 32 – und kämpfe jeden Tag darum, dass mein Körper nicht noch weiter zerfällt.
Und das Schlimmste: Ich bin kein Einzelfall. In Foren, auf Plattformen, in Selbsthilfegruppen treffe ich auf so viele, denen es ähnlich geht. Und doch tut das System so, als gäbe es uns nicht. Als wären wir Kollateralschäden, über die man schweigen sollte.
Aber ich schweige nicht mehr.
Ich erzähle meine Geschichte – für mich. Und für all die anderen, die genauso im Stich gelassen wurden wie ich.