38 Jahre. Sportlich. Gesund. Jetzt chronisch krank.
Ich heiße Tobias Meier. Ich bin 38 Jahre alt, wohne in Kassel und habe bis vor drei Jahren als technischer Leiter in einem mittelständischen Betrieb gearbeitet. Ich war sportlich, belastbar, habe mein Leben im Griff gehabt. Bis zu dem Tag, an dem ich mich – wie viele andere auch – gegen Corona impfen ließ.
Ich bekam am 11. Mai 2021 meine erste Dosis des Impfstoffs Moderna. Zwei Tage später begann mein Körper, sich gegen mich zu richten – so fühlt es sich jedenfalls an.
Zuerst war es nur ein massives Krankheitsgefühl: Schüttelfrost, Herzrasen, starker Druck im Brustkorb. Mein Hausarzt sagte, das sei normal – „eine Impfreaktion“. Also wartete ich. Eine Woche. Zwei Wochen. Drei Wochen.
Doch es wurde schlimmer.
Ich bekam taube Hände und Füße, meine Muskeln zuckten unkontrolliert. Mein Kreislauf sackte regelmäßig ab, mein Herz stolperte – manchmal minutenlang. Ich verlor Gewicht, konnte nicht mehr schlafen, weil mein Körper nachts „Alarm schlug“, wie bei einem dauerhaften Notfall. Ich hatte Brainfog, fand kaum noch Worte, vergaß Namen, Termine. Ich, der vorher alles organisierte.
Ich suchte Hilfe. Erst bei meinem Hausarzt, dann beim Neurologen, Kardiologen, Rheumatologen. Die Antwort war fast immer die gleiche: „Da ist nichts.“
Und wenn doch was festgestellt wurde – wie die Mikroangiopathie in der MRT oder eine gestörte autonome Regulation – dann wurde mir gesagt, es sei psychosomatisch oder „Zufall“.
Aber es war kein Zufall. Ich war vorher kerngesund.
Ich wurde zum Hypochonder abgestempelt. Meine Frau konnte irgendwann nicht mehr mit ansehen, wie ich von Arzt zu Arzt rannte und immer verzweifelter wurde. Unsere Ehe hat stark gelitten. Ich war kaum noch belastbar, konnte mich nicht mehr um unseren kleinen Sohn kümmern. Freunde zogen sich zurück, weil ich „ständig krank“ war und „immer nur über Symptome“ redete.
Mein Arbeitgeber hat mich nach vier Monaten Krankschreibung freigestellt – „zum Schutz des Betriebs“. Ich wurde nicht gekündigt, aber eben auch nicht mehr zurückgeholt. Jetzt lebe ich von Krankengeld. Vielleicht bald Erwerbsminderungsrente – mit 38.
Ich bin heute ein Schatten meiner selbst. Ich kann nicht joggen, nicht arbeiten, nicht am normalen Leben teilnehmen. Ich kann nicht mal mehr Fahrrad fahren, ohne tagelang zusammenzubrechen.
Was ich mir wünsche?
Gesehen zu werden. Ernst genommen zu werden. Nicht immer wieder zu hören: „Das kann nicht von der Impfung kommen.“
Ich wünsche mir, dass Betroffene wie ich endlich eine Stimme bekommen. Dass Ärzte sich trauen, hinzusehen. Dass die Politik sich stellt und nicht länger schweigt.